Donnerstag, 4. Dezember 2014

Rookie Receivers dominant wie noch nie

In NFL Woche 8 machten so einige Rookie Wide Receiver von sich reden. Arizonas John Brown sorgte 90 Sekunden vor Spielende gegen die Philadelphia Eagles mit einen gefangenen 75-Yard Touchdown-Pass von Carson Palmer für die Entscheidung in der Wüste. Beim Shootout zwischen den Steelers und Colts trumpfte Pittsburghs Martavis Bryant mit 5 Catches für 83 Yards und 2 Touchdowns auf. Auf der Gegenseite kompensierte Rookie Donte Moncrief den Ausfall von Reggie Wayne mit 7 gefangenen Pässen für 113 Yards und einen Touchdown.

Carolinas Kelvin Benjamin erzielte gegen die starke Secondary der Seahawks 94 Yards. Buffalos Sammy Watkins deklassierte die Jets mit 3 Fängen für 157 Receiving Yards und einem Touchdown - es wären zwei gewesen, hätte er bei einem 84-Yard Passspielzug nicht zu früh zu Jubeln begonnen. So wurde er vom Verteidiger 5 Yards vor der Endzone noch gestoppt. Ein Fehler, den er sicherlich nicht noch einmal begehen wird.

In Florida spielten zwei weitere Rookie Receivers groß auf. Tampa Bays Mike Evans fing 4 Pässe für 78 Yards, jeder einzelne zum First Down. In Jacksonville sicherte Allen Robinson 5 Pässe für 82 Yards und einen Touchdown. Für die Jaguars nichts Neues. Ihre beiden Top-Receiver sind „Grünschnäbel“. Der ungedraftete Allen Hurns von der University of Miami verzeichnete bereits 7 Big Plays mit mehr als 20 Yards Raumgewinn.

Das Besondere an dieser NFL Saison, noch nie zuvor war ein Rookie-Jahrgang an Passempfängern so stark und vor allem so tief besetzt. 16 Wide Receiver befanden sich im Mai unter den Top 100 Picks. Fünf davon allein in der ersten Draftrunde - die bereits erwähnten Watkins (Platz 4), Evans (7) und Benjamin (28), plus Odell Beckham Jr. (12) und Brandin Cooks (20) - allesamt vorzeitige Collegeabgänger.

Zur Halbzeit der regulären Saison haben die Passempfänger der 2014 Draft-Klasse 38 Touchdowns gefangen - soviel wie aktuell kein anderer Receiver-Jahrgang. Der 2010er Jahrgang - also Spieler in ihrer 5. Saison - rangieren dahinter mit 37 Receiving Touchdowns. Dazu zählen so namhafte Vertreter wie Antonio Brown (7 Touchdowns), Demaryius Thomas (6), Dez Bryant (5) und Emmanuel Sanders (4). Rang 3 teilen sich die Draftjahrgänge von 2011 und 2012 mit je 30 Touchdowns. Die Receiver im dritten Jahr sind relativ ausgeglichen mit Kendall Wright (4) und je 3 gefangenen Touchdowns von Mohamed Sanu, Travis Benjamin, Brian Quick und Alshon Jeffery. Die Klasse von 2011 ist etwas namhafter besetzt mit Randall Cobb (9), Andre Holmes (4), Torrey Smith (4) und Julio Jones (3).

Auch verglichen mit anderen Rookie Jahrgängen setzt sich die 2014er Draftklasse deutlich ab. In der letzten Saison fingen NFL Rookies 58 Touchdowns, so viel wie niemals zuvor. Wenn die derzeitigen Rookies weiterhin so auftrumpfen, werden sie diesen Wert locker pulverisieren. In der Vergangenheit stieg die Qualität der Draftjahrgänge und vor allem die schnelle Einbindung in das Spielgeschehen immer mehr an. Noch 2006 zeigten sich Rookie WR lediglich für 26 Touchdowns verantwortlich. Diese Zahl stieg 2007 auf 28, im Folgejahr auf 31 und seitdem stetig weiter an.

Seit 1970 entwickelt sich die NFL immer offensiv- und passlastiger, was vor allem die Fans und Fernsehzuschauer freut. In den letzten 40 Jahren stieg die durchschnittliche Zahl der Passversuche pro Team pro Spiel fast um die Hälfte von 24,3 auf 35,4. Ein Umstand, der auch von den jungen Receivern in der Profiliga dankend angenommen wird.

Dieser Artikel erschien am 29.10.2014 auf www.football-aktuell.de

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