Montag, 3. Februar 2014

Björns ultimativer Super-Bowl-Ads-Rückblick 2014



Die Ausgangssituation hätte im diesjährigen NFL Endspiel besser nicht sein können, die beste Offense (Denver) traf auf die beste Defense (Seattle). Doch Super Bowl XLVIII* bewahrheitete mal wieder die alte Sportlerweisheit: „Offense wins games, Defense wins Championships.“ In der New York Times markierte William C. Rhoden, Autor von Third and a Mile – The Trials and Triumphs of the Black Quarterback, diesen Super Bowl sogar als das Ende der Ära der standfesten und unbeweglichen Quarterbacks – in dem Fall verkörpert durch Peyton Manning.

Den gesamten Abend hinweg hatten einzig die Fans der Seahawks Grund zur Freude. Mit 43-8 wurden die Denver Broncos quasi in Grund und Boden gestampft. Nach nur 12 Sekunden sorgte ein Safety für die ersten Seahawks-Punkte auf der Anzeigetafel, zur Halbzeit stand es bereits 22-0. Mit einem Percy Harvin Kickoff-Return TD 12 Sekunden zu Beginn der zweiten Hälfte nahm Denvers Unheil seinen weiteren Verlauf. Einzig Broncos WR Demarius Thomas zeigte mit 13 Fängen und einem Touchdown sein normales Ich.


Obwohl ich seit 2009 über den NFL Gamepass verfüge, hatte ich die letzten 10 Jahre immer den Super Bowl gemeinsam mit meinen ehemaligen Mitspielern und Freunden auf der Leipzig Lions Super Bowl Party geschaut. In diesem Jahr

nahm ich erstmals auf der Couch in meinem Berliner Wohnzimmer Platz und genoss das Spiel entspannt bei einer Domino’s Pizza und der FOX-Übertragung, inklusive Super Bowl Werbespots. Parallel zum Spiel hatte ich mein Notizblock und Stift gezückt für Notizen zu den einzelnen Clips.


Genug Vorgeplänkel, kommen wir zu meiner Top 10 von letzter Nacht:

1. Coca-Cola Lauf Forrest zu House of Pain's “Jump Around" 
2. T-Mobile herrlich, Tim Tebow nimmt sich selbst auf's Korn
3. Danone Die 80er, zum 1.: Jessy, Joey und Danny von “Full House”
4. RadioShack Die 80er, zum 2.: Hulk Hogan & Co. räumen aus
5. Doritos Kinder, die auf Hunden reiten - Howdy!!!
6. Heinz "If you're happy and you know it"
7. Doritos Zurück in die Zukunft mit einfachsten Mitteln
8. Budweiser Wer kann schon kleinen Hundebabies widerstehen?
9. Volkswagen Nach Darth Vader geht es himmlisch zu bei VW
10. Chevrolet A man, his truck and a very eligible bachelor...

Zu meinen Enttäuschungen des Abends zählte, neben der Spielweise der Broncos, auch der Bud Light Spot mit Arnold Schwarzenegger. Bereits 2 Wochen vorher mit großem Tam-tam angekündigt, vermochte der Spot nicht besonders zu überraschen, geschweige denn zu unterhalten. Arnie im Björn Borg Look sah zwar lustig aus, das war’s aber auch schon…

Die erfolgreichsten Spots lassen sich in jedem Jahr auf wenige, wichtige Zutaten/Themen herunterbrechen: Tiere, Kinder und Promis. Was alle Spots vereinte, war der Mediapreis von 4 Millionen Dollar (!) für 30 Sekunden Sendezeit. Dabei muss die Produktion der Spots noch nicht mal teuer sein – weniger ist mehr – beweist zum Beispiel Doritos. Jedes Jahr dürfen die eigenen Kunden Ideen einreichen und die besten werden produziert. Die Umsetzung von „Time Machine“ hatte am Ende kaum mehr als 300 Dollar gekostet – hingegen verschlang Arnold Schwarzenegger satte 3 Millionen Dollar Gage von Bud Light.

Eine hervorragende Übersicht zur Preisentwicklung und dem Preiswahnsinn beim Super Bowl erschien vergangenen Freitag in der FAZ mit Das 4-Millionen-Dollar-Spiel, wobei auch auf die Verlagerung des Geschehens ins Social Web eingegangen wurde:
„Rund 300000 Tweets zu den Super-Bowl-Spots zählte der Kurznachrichtendienst Twitter im vergangenen Jahr, macht durchschnittlich 11500 je Spot. Der Super Bowl sei längst ein „Social Bowl“, sagt Loren Angelo, Marketingchef von Audi in Amerika.“

Alle 57 Werbespots von 2014 gibt es auf USA Today zu sehen. Welcher ist Euer persönlicher Favorit?

Blick ins Archiv:

*Lesetipp: Die Faszination Super Bowl von Jürgen Kalwa in der FAZ (02.02.2014)

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